Ganz schön… hässlich
Wer mir folgt weiß: Ich mag kleine Krabbeltiere wirklich gern! Auch den unscheinbarsten Wesen begegne ich mit Neugier und Wohlwollen: Knuffige Käfer, pelzige Spinnen, zartgliedrige Mücken, goldige Lurche, elegante Hundertfüssler, süße Schneckchen… Ihnen allen wohnt viel Schönheit inne und ich freue mich immer, wenn ich die auch abbilden kann.
Aber als ich mir vorgestern die Pilze auf einem Stück Totholz durch meine Ultramakro-Linse ansah und diese kleine Milbe ihres Weges gekrabbelt kam, musste ich kapitulieren: Warzige Haut, schwarzbraune Farbe, haarige, krumme Beine und wilde Borsten auf Gesicht und Körper, die Augen nicht zu finden und über die Mundwerkzeuge wollen wir mal besser gar nicht reden. Ich dachte nur, „Boah, ist das Viech hässlich!“
Was sie sich wiederum dachte, ist nicht überliefert. Vielleicht ist sie ja ein total wichtiges, anerkanntes Mitglied der Totholzbiodiversität? Ohne ihr energisches Schaffen läuft in diesem Wald eventuell gar nichts? Da kann sie ja mal etwas abgearbeitet aussehen?!? Wahrscheinlich soll die Welt das erfahren, jedenfalls nahm sie sich viel Zeit, vor meiner Kamera zu posieren…