Orientierungsläufer
Ich finde Landkarten faszinierend. Man kann ganze Länder und Landstriche überblicken, Gegenden erkunden und große Entfernungen überbrücken. Während ich Schubladen, Fahrradtaschen und Handschuhfächer mit bunt bedrucktem Papier fülle, ist @volkerknoethig im Team „Wander-App“ unterwegs. Die Vorteile liegen auf der Hand: Das Ausbreiten einer Karte beansprucht mindestens 2 qm, also den ganzen Tisch. Der Ort, wo man hin möchte, liegt immer auf dem Knick, meist auch auf der Rückseite. Und wenn man mit dem Maßstab 1 : 500 000 nicht zufrieden ist, braucht man (spätestens auf Reisen) sehr viele Wanderkarten. Eine App ist nicht nur handlich, sie gibt auch Antwort auf die Frage aller Fragen: „Wo bin ich?“, dem Satelliten sei dank. Aber dann gibt es die elektronischen Karten des bewährten Anbieters nicht für das Urlaubsland. Und die Zweit-App verlangt nach Internet wo keines ist – wer wandert schon in Metropolen. Und will dann, ganz frech, unsere Tour mit der Community teilen! So kam es also, dass wir mit doppelter Ausrüstung unterwegs waren: Mit Wander-App und für den Fall fehlender Kartendaten, mangelhaften Internetausbaus oder eines leeren Akkus auch noch mit der Papiervariante. Letztere lag bei einer Pause am Boden wo sie von dieser winzigen Milbe erobert wurde. Das Tierchen rannte mit einem (milbentypischen) Affenzahn kreuz und quer durch das ganze Wandergebiet, durch Täler und über alle Berge, beglückt, einmal seinem Mikrokosmos entkommen zu sein. Das erinnerte mich sehr an die Reisen meiner Kindheit, mit dem Finger auf der Landkarte…